Heinrich Krone

Bbr. Heinrich Krone (1895–1989) prägte die Parteikultur der Weimarer Republik als Reichstagsabgeordneter der Zentrumspartei und gehörte zu den Begründern der CDU im Nachkriegsberlin.

Zeit seines Lebens war es Krone ein Anliegen, der jungen Generation die Wahrnehmung ihrer politische Verantwortung ans Herz zu legen – auch innerhalb der Unitas, der er selbst noch zu Studentenzeiten beitrat. Auch heute setzt sich die Unitas dafür ein, das Erbe Heinrich Krones weiterleben zu lassen, zum Beispiel im jährlich stattfindenden Krone-Seminar zu gesellschaftspolitischen Themen.

Bedeutung für die Unitas

"Kaum jemand hat seine gesellschaftliche und politische Arbeit so sehr auf das Gemeinwohl ausgerichtet wie Heinrich Krone. Seine Person trat dabei immer in den Hintergrund, er war allein an der Sache interessiert. Krone ist ein Beispiel dafür, wie ein wirklicher 'minister' tief verwurzelt im Glauben an Gott und in der Liebe zu seinem Volk und seinem Vaterland, seine gesamte politische Arbeit in den Dienst der Menschen gestellt hat.“

Mit diesen Worten beschrieb Helmut Kohl 1989 Heinrich Krone anlässlich seines 90. Geburtstages. Heinrich Krone – kein Mann, der gern im Rampenlicht stand, aber dennoch einer, der aus der politischen Geschichte Deutschland des 20. Jahrhunderts nicht wegzudenken ist.

Krone stellte sich Zeit seines Lebens die Frage, wie Macht Menschen verändert, und war sich der Ambivalenz gerade politischer Macht sehr bewusst. Er wusste, dass jede politische Entscheidung immer auch eine persönliche Gewissensentscheidung war, dass man sich hinter Fraktionszwang nicht verstecken kann, dass er jede seiner politischen Entscheidungen letztlich allein mit Gott und dem eigenen Gewissen auszumachen hatte. Auch deswegen spielte der christliche Glaube für Krone als Politiker eine so wichtige Rolle. Krone wusste, für welche Werte er mit seiner Politik einstand: Die mit der Geschichte des Christentums untrennbar verwobene Würde jedes einzelnen Menschen, der unschätzbare Wert von Familie und Gemeinschaft, soziale Gerechtigkeit jenseits des Sozialismus, ein freiheitlich geeintes Europa. Er wusste, dass das Christentum kein Monopol auf diese Werte beanspruchen kann und darf. Nichtsdestotrotz stand für ihn fest, dass Christ sein eine besondere politische Verantwortung mit sich bringt.

Krone war immer darum bemüht, der jungen Generation die Wahrnehmung ihrer politische Verantwortung ans Herz zu legen. In der Weimarer Republik setzte er sich dafür ein, die heranwachsende Generation für die noch junge Demokratie zu begeistern. 1973 – Krone war damals bereits 78 Jahre alt! - traf sich in Bonn erstmals das „Krone-Kreis-Seminar“, in dem Studenten politische Fragen mit ihm diskutierten. Die Jahre dazwischen sind geprägt von Krones dauerhafter Verbindung mit den Studenten des Unitas-Verbands, dem er selbst noch zu Studentenzeiten beitrat und den er als einen Ort schätzte, an dem Studenten und Akademiker jeden Alters nicht nur Fachliches diskutieren, sondern auch die „Fragen nach dem letzten und tiefsten Sinn menschlicher Existenz“, wie Krone selbst es einmal formulierte.

Noch heute, über 30 Jahre nach seinem Tod, setzt sich die Unitas dafür ein, dieses Erbe Krones weiterleben zu lassen. Jährlich veranstaltet sie in Fortsetzung des 1973 begonnen Projektes das Krone-Seminar, eine Tagung für Studentinnen, Studenten und junge Akademikerinnen und Akademiker, auf der aktuelle sozialpolitische Themen gemeinsam erarbeitet und diskutiert werden.


„Eine Generation muss heranwachsen, die wieder letzten Werten dient. Ich freue mich, [...] dass die Unitas auf dem Wege dieser großen Verpflichtung ist.“

- Heinrich Krone -