Der Unitas-Verband

Der Unitas-Verband wurde 1855 von katholischen Studenten in Bonn und Tübingen begründet. Als ältester katholischer Studenten- und Akademikerverband Deutschlands bietet er katholischen Studierenden aller Fachrichtungen und Nationalitäten an 29 deutschen Hochschulorten ein Zuhause.

1938 von den Nationalsozialisten als „staatsfeindliche Organisation“ verboten, konstituierte sich der Verband 1947 wieder und öffnete sich in den 1990ern auch für Studentinnenvereine. Er ist damit der einzige katholische Studentenverband, der Herren- wie auch Damenvereine umfasst.

Dem Unitas-Verband gehören 38 Studenten- und Studentinnenvereine (Aktivenvereine) mit über 700 Studierenden aller Fakultäten an. Mehr als 4000 ehemalige Aktive prägen das unitarische Leben in den über 75 Altherren- und Hohedamenvereinen. Zusätzlich bieten 133 Ortszirkel die Möglichkeit, nach dem Studium unitarisch verbunden zu bleiben.

Organe des Unitas-Verbandes

Das Hauptorgan des Unitas-Verbandes ist die jährlich stattfindende Generalversammlung, bei der alle Vereine ihre Vertreter zu gemeinsamen Diskussionen, Beschlüssen und Resolutionen entsenden. Außerhalb dieser Veranstaltung obliegt dem Verbandsvorstand die Entscheidung in relevanten Fragen, wobei hier insbesondere die Geschäftsführung und der jährlich neu gewählte Vorort aus den Reihen der Studentenvereinen eine wesentliche Rolle spielen.

Der Vorstand

Zur Entlastung des Vorstands sind im Verband für wichtige Aufgabengebiete weitere Verbandsämter und Beiräte eingerichtet, von denen einige zusammen mit dem Vorortspräsidenten, den Vorsitzenden des Hohedamen- und Altherrenbundes und der Geschäftsführung den Verbandsvorstand bilden. Die Amtsdauer beträgt, abhängig vom Beirats- bzw. Verbandsamt, ein bis drei Jahre, wodurch sowohl der Kontinuität wie auch der regelmäßigen Erneuerung Rechnung getragen wird.

In der inhaltlichen Arbeit tragen die Beiräte für Gesellschaftspolitik, Hochschulpolitik und für Kirchenfragen Verantwortung für die Betrachtung aktueller Entwicklungen in Politik, Gesellschaft, Hochschulwesen aber auch Glaubensfragen. Sie beraten damit sowohl die Mitglieder wie auch den Verbandsvorstand zu konkreten Fragestellungen. Insbesondere die Betrachtung der Idee "Unitas" und die praktische Umsetzung der Prinzipien im Einfluss der gesellschaftlichen Veränderungen sind dabei ihre ständige Aufgabe.

Eine besondere Rolle kommt dem Amt des Geistlichen Beirats zu. Als aus der Geistlichkeit Gewählter ist er die Stimme für das Prinzip der virtus , gleichzeitig auch die Vertrauensperson für jedes Mitglied der Unitas in persönlichen Glaubensfragen und für die Seelsorge der Unitarierinnen und Unitarier. Er ist immer Mitglied des Verbandsvorstandes.

Vertreter in Verband und Verbänden

Auf Grund der bundesweiten Verbreitung der Unitas-Vereine an den deutschen Hochschulen, stellen vier sogenannte Aktivenvertreter den Kontakt der Studierendenvereine ihrer jeweiligen Region Nord-Ost, West, Süd-West und Süd sicher und dienen auch als Kommunikator zum amtierenden Vorort, dem höchsten Verbandsrepräsentant. Für die Vertretung im Bund der Deuschen Katholischen Jugend (BDKJ) und dem Europäischen Kartellverband (EKV) sind eigene Ämter eingerichtet, die in den dortigen Gremien die Interessen des Unitas-Verbands vertreten.

Den Kontakt zwischen dem Unitas-Verband und dem 1966 gegründeten Hausbauverein Unitas e.V. in Bonn stellt der Referent für Wohnheimbau sicher. An vielen Standorten der Unitas betreiben lokale Hausbauvereine den unitarischen Wohnraum, wobei die Finanzierung von Wohnraum durch den solidarisch organisierten Hausbauverein erfolgt. Trotz der Unabhängigkeit der beiden Institutionen Unitas-Verband und Hausbauverein verbindet beide das Interesse, preiswerten Wohnraum zur Förderung der Umsetzung der unitarischen Prinzipien zu unterstützen.

Medien und weitere Bereiche

Die Öffentlichkeitsarbeit ruht im Verband auf mehreren Schultern. Die Schriftleitung publiziert in mehreren Ausgaben im Jahr in der Verbandszeitschrift unitas Aktuelles aus dem Verband, Informationen zu Veranstaltungen, redaktionelle Beiträge zu aktuellen Themen und vieles mehr. Sie ist nicht nur bei den Mitgliedern als Kanal für Informationen aus dem Verbandsleben beliebt, sondern genießt auch außerhalb des Unitas-Verbandes hohes Ansehen für die seit vielen Jahren hohe inhaltliche Qualität. Neben der Schriftleitung kümmert sich der Beirat für Öffentlichkeitsarbeit und Nachwuchsförderung um interne wie externe Öffentlichkeitsarbeit für und aus den Vereinen, wo diese einen unmittelbaren Effekt auf die Nachwuchsgewinnung und die Nachwuchsförderung haben. Er bedient mehrere elektronische Medien, um auch auf tagesaktuelle Geschehen zeitnah reagieren zu können. In enger Abstimmung mit dem Internetbeauftragten werden auch neue Medienarten erprobt und umgesetzt.

Weitere wichtige Fachbereiche sind durch Verbandsämter unterstützt: die Satzungskommission steht für Satzungsfragen zur Verfügung und begleitet insbesondere bei Generalversammlungen auch Verfahrensfragen und Anträge. Der Verbandsarchivar ist der Ansprechpartner zur Sicherung historischen Wissens des Unitas-Verbandes. Devotionalien werden durch eine Vereinbarung mit dem Bundesarchiv in Koblenz dort archiviert und damit der Öffentlichkeit verfügbar gemacht. Der Internetbeauftragte verwaltet die IT-Infrastruktur, speziell das Hosting von E-Mail und Homepage, steht aber auch für weitere IT-Aspekte als Ansprechpartner zur Verfügung. Die Finanzkommission unterstützt die Geschäftsführung in der Bewertung von Gestaltungen des Haushaltes.

Engagiert in anderen Verbänden

Der Unitas-Verband war und ist seit seiner Gründung in vielen anderen Verbänden aktiv. An der Gründung vieler gerade katholischer Verbände waren Unitarier maßgeblich beteiligt. Noch heute ist der Unitas-Verband Mitglied in den folgenden Verbänden und sendet entsprechend Vertreter aus den eigenen Reihen: