Vorortsübergabe in Bonn

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Bonn. Die Vorortsstandarte musste nur einen kurzen Weg zurücklegen, denn sie wanderte von Bonn flussabwärts nach Köln. Die Unitas Rhenania Bonn übergab am Abend des 13. Juli, im Rahmen eines Festkommerses, das Zepter an die Unitas Landshut Köln. Am Nachmittag wurden auf einer Vorstandssitzung zunächst die offiziellen Geschäfte übergeben und auf das Programm des anstehenden Vorortsjahres geschaut.

Am Abend stand der Festkommers im Hotel Bristol an, der den Rahmen für die feierliche Übergabe der Verbandsstandarte bildete. Für die musikalische Begleitung sorgte tongewaltig das rund 40-köpfige Blasorchester Birkesdorf. Zu zünftiger Marschmusik zogen acht Chargenabordnungen aus Köln, Bonn und Umgebung in den bis auf den letzten Platz gefüllten Kurfürstensaal ein.

Nach der Begrüßung schaute Vorortspräsident Justin Dennhardt zum Ende seiner Amtszeit noch einmal zurück auf die Höhepunkte der vergangenen zwölf Monate. Dabei standen Diskussionen um die Einführung einer UV-App und wie man damit den Lebensbund für die digitale Zukunft aufstellen kann sowie eine durchgeführte Umfrage im Mittelpunkt. Er sprach allen Wegbegleitern durch das Vorortsjahr seinen ganz persönlichen Dank aus, insbesondere den beiden Vorortsschriftführern Martin Pooth und Tim Lammert. Ebenfalls dankte er für die gute Arbeit der Aktivenvertreter, Madita Ridder, Stefanie Radschinsky, Andreas Weick und Cedric Flizikowski sowie des Alt-Vorortspräsidenten Simon Konermann.

Zum ersten Höhepunkt der traditionellen studentischen Feier begrüßte Justin Dennhardt Prof. Dr. Josef Isensee, Staatsrechtler und Staatsphilosoph. Anlässlich des diesjährigen Jubiläums unseres Grundgesetzes sprach Prof. Isensee zum Thema „70 Jahre – das Grundgesetz im Wandel der Zeit“. Deutschland lag in Trümmern und drei der vier Besatzungsmächte wollten dem deutschen Volk eine souveräne Verfassung ermöglichen. So entstand in Bonn das Grundgesetz, das alle Macht dem Volke geben sollte und der Freiheit verpflichtet war. Es sollte dabei dem Volk zunächst autoritär gegeben werden und war anfangs auch umstritten. Mit der Zeit wuchs jedoch die neue Identität der Bundesrepublik und die Träume nach Souveränität und Freiheit wurden Realität. Auch der Fakt, dass die letzte Instanz in Deutschland nicht die Politik sondern das Bundesverfassungsgericht ist, sei für das souveräne des Volkes ein wichtiger Punkt gewesen. Als deutsche Revolution bezeichnete Prof. Isensee den späteren Beitritt der DDR zur BRD, die somit auch vom Grundgesetz profitieren konnten. Prof. Isensee betonte, dass das Grundgesetz heute weiterhin eines der attraktivsten auf der Welt sei. Dies werde auch bei den auftreten Problemen innerhalb der Europäischen Union immer wieder deutlich.

Nach der Festrede folgte ein weiterer Höhepunkt des Kommerses: Nach den ersten drei Strophen des Bundesliedes gab Vorortspräsident Justin Dennhardt die Verbandsstandarte an den Verband zurück. Verbandsgeschäftsführerin Barbara Czernek reichte sie unter dem Beifall der Corona weiter an den künftigen Amtsinhaber Benjamin Diethelm von der Unitas Landshut aus Köln. Anschließend verpflichtete sie ihn mit einem feierlichen Gelöbnis auf die Prinzipien, das Grundgesetz, die Satzung und den Wahlspruch des Unitas-Verbands. Mit der vierten und fünften Strophe des unitarischen Bundesliedes wurde die feierliche Handlung abgeschlossen.

Mit der Standarte wechselte auch das Kommerspräsidium: Der neue VOP Benjamin Diethelm übernahm die Leitung. In seiner Regierungserklärung dankte er zunächst seinem Vorgänger und dessen Team. Mit einem „Es is wie et is!“ begann Bbr. Diethelm und brachte locker und humorvoll auch die folgenden Artikel des „kölschen Jrundjesetzes“ in seine Antrittsrede ein. Er fragte sich „wat wellste maache“ und beschrieb, dass er die von seinem Vorgänger begonnene Umfrage auswerten wird und der Generalversammlung 2020 in Darmstadt die Ergebnisse und daraus abgeleitete Maßnahmen vorschlagen werde. Schließlich schloss er mit dem Ausblick: „et bliev nit, wie et wor!“ und „et hät noch immer jot jejange!“.

Der hochoffizielle Teil des Kommerses wurde mit der Europahymne, der Nationalhymne und einem Salamander abgeschlossen. Es folgten Grußworte des Hochschulpolitischen Referenten des CV, Jacob Lottmann, der die gute Zusammenarbeit im vergangenen Jahr lobte und die Bedeutung der Stärke in der Einheit hervorhob. Der Altherrenbundsvorsitzende Bbr. Christian Poplutz, dankte Prof. Isensee für die gelungenen Ausführungen zum Grundgesetz. Bbr. Dr. Michael Ramirez-Schulschenk dankte als AHV-Vorsitzender der Unitas Rhenanias seiner Aktivitas für die gute Arbeit im vergangen Jahr. Der stellvertretende AHV-Vorsitzende der Unitas Landshut wünschte dem neuen Vorort „Gottes Segen“ für ihre Arbeit im folgenden Jahr. Ehrensenior Bbr. Dieter Krüll gab schließlich noch eine Anekdote zum besten, bevor die Veranstaltung mit der Bonner Hymne „Bonna, Perl am grünen Rheine“ mit lauten Klaviertönen und kräftigem Gesang zu Ende ging.

Am Sonntag besuchten die Gäste gemeinsam die Hl. Messe in St. Elisabeth. Anschließend klang die Vorortsübergabe mit einem zünftigen Frühschoppen beim gemeinsamen Grillen im Garten der Unitas Rhenania aus. Die Organisatoren können zufrieden auf ein rundum gelungenes Wochenende zurückblicken.

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