146. Generalversammlung in Karlsruhe

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Unitarierinnen und Unitarier vom 18.-21.05.2023 in Karlsruhe zu Gast

Karlsruhe ist bereit und freut sich auf die unitarischen Gäste aus ganz Deutschland um in den vier Tagen vom 18. bis 21. Mai 2023 wichtige Themen zu besprechen aber auch um in Gesprächen und Feiern in den Austausch zu kommen. Die Sonne scheint, die Temperaturen sind angenehm, die Stimmung gut. Die Karlsruher Organisatoren sind bereit für die Gäste aus dem gesamten Bundesgebiet.

Der Vorstand und die Verbandsamtsträger tagen bereits am Donnerstag Vormittag und besprechen letzte Dinge aus dem vergangenen Jahr sowie für die anstehenden Plenarsitzungen. Nach der Mittagspause beginnt die erste Plenarsitzung. Das GV-Präsidium ist gewählt: Bbr. Rafael Ibrahim (Unitas Franco-Alemannia) übernimmt die Leitung der Plenarsitzungen, ihm zur Seite stehen Bbr. Christian Dresel und der Vorortspräsident Emilio Rivera. Das GV-Protokoll wird von Bbr. Michael Steimer, Bbr. Kilian Martin und Bsr. Fenja Cordes-Kleen geführt.

In ihren Berichten lassen Vorortspräsident Bbr. Emilio Rivera (Unitas Cheruskia) und VGF Bbr. Hendrik Koors (Unitas Winfridia) das vergangene Amtsjahr Revue passieren. Der Verbandsgeschäftsführer appelliert, die unitarische Idee im Lebensbund weiter zu vertiefen und zu festigen. Insbesondere beim Übergang zum Philisterium müsse darauf geachtet werden, keine Aktiven zu verlieren. Es sei Aufgabe für alle Bundesschwestern und Bundesbrüder die zarten unitarischen Pflänzchen, die in den verschiedenen Städten immer wieder entstehen, mit der gesamten Kraft der Unitas zu hegen, zu pflegen und zu unterstützen. Im Anschluss tagen die Hohen Damen und Alten Herren in ihren jeweiligen Bünden, die Aktiven im Aktivenconvent.

Christi Himmelfahrt – auch wenn mit dem Beginn der Arbeitssitzungen ein inhaltlicher Schwerpunkt der 146. Generalversammlung gestartet war, so ist doch der geistliche Rahmen des heutigen Himmelfahrts-Tag noch immer gegeben. Mit einem gemeinsamen Gottesdienst in St. Bernhard endet der erste Tag der Generalversammlung um anschließend im naheliegenden Schalander der Hoepfner-Brauerei frohgelaunt und bis in dei späten Stunden auszuklingen.

Nach einer kurzweiligen Morgenmesse mit Impuls des Geistlichen Beirats Tobias Spittmann versammelt sich die Corona wieder im Plenum, um über die weiteren Anträge zu beraten. Als erster Antrag wird die 149. Generalversammlung des Unitas-Verbandes in 2026 nach Paderborn vergeben. Nun starten die Diskussionen über die große geplante Satzungsänderung, die sich bis in den späten Nachmittag ziehen werden. Parallel nutzen interessierte Besucher der Generalversammlung die angebotene Stadtführung „Im Namen des Volkes“, die Rechtsinstitutionen der „Stadt des Rechts“ zu erleben.

Zum ersten Mal seit einigen Jahren wird in Karlsruhe wieder ein familienfreundliches Programm angeboten - direkt neben dem Tagungssaal wartet ein Krabbel- und Kinderraum, bei dem angereiste Bundesbrüder und Bundesschwestern ihren Nachwuchs temporär betreuen lassen können. Fröhliches Kinderlachen erhellt immer wieder die Gänge und zeigt was Unitas ausmacht: ein Lebensbund von Jung bis Alt.

<p">19:59 - die 5. Plenarsitzung ist zu Ende. Die Delegierten haben sich in intensiver konzentrierter und konstruktiver Debatte der Abstimmung der Satzungsänderungen gewidmet und gaben mit einem nahezu einstimmigen Votum ein klares Bekenntnis zu den modernisierten Inhalten, die den Unitas-Verband in den nächsten Jahren leiten soll. Und trotz bereits fortgeschrittener Stunde gegenüber den geplanten Sitzungszeiten beschäftigten sich die Unitarierinnen und Unitarier mit den weiteren Aufgaben der Generalversammlung und konnten bereits eine Vielzahl der anstehenden Neuwahlen durchführen, die teils mit alten Gesichtern weitere Konstanz aber auch mit neuen Gesichtern neuen Schwung in die Verbandsarbeit bringen wird.

Für den Abend werden sicher viele der Einladung der Karlsruher Unitas folgen und diesen für weitere Begegnungen und Gespräche auf dem Karlsruher Unitas-Haus ausklingen lassen. Morgen gedenken die Teilnehmer in der Verbandsmesse der Toten der letzten 12 Monate und leben damit den Gedanken des Lebensbundsprinzips bis zum Heimgang in das himmlische Reich.

Auch wenn das Pontifikalamt mit dem Weihbischof am morgigen Sonntag etwas Besonderes ist, so stellt doch die Verbandsmesse mit dem Totengedenken das zentrale geistliche unitarische Element an der Generalversammlung dar. Der Geistliche Beirat rief die Mitfeiernden auf, mit dem „Geländer“ der neu beschlossenen Satzung sich aufzumachen und Unitas gemeinsam zu gestalten.

Nur einen kurzen Fußweg später beginnt die Podiumsdiskussion zum Thema „Brauchen wir Kinderrechte im Grundgesetz“, zu dem die Organisatoren der Generalversammlung eine ausgesprochen kompetente Runde auf das Podium holen konnte: Prof. Dr. Ferdinand Kirchhof, Frau Linda Zaiane-Kuhlmann, Herr Reinhard Prenzlow führten ihre Stsndpunkte unter der Moderation von Bbr. Dr. Axel Isak aus und stellten sich auch der Diskussion mit dem Publikum.

Die Stiftung UNITAS 150Plus lädt im Anschluss zu einem kleinen Umtrunk ein, um auf das Wirken der Stiftung in den verschiedensten unitarischen Bereichen aufmerksam zu machen und die Gelegenheit zu nutzen, dem Ausrichter-Team der Generalversammlung, dem geistlichen Beirat Bbr. Tobias Spittmann und der zuverlässigen Geschäftsstellenleitung Frau Kellermann den Dank für ihre Arbeit auszusprechen. Ein besonderer Dank ging an das unitarische Urgestein Bbr. Hubert Braun, der seit vielen Jahrzehnten in der Unitas und der Vorstandsarbeit wirkt.

Nach der Mammut-Sitzung des Vortages mit dem erfolgreichen Abschluss der Diskussionen und Beschluss der neuen Satzung wurde für Samstag Nachmittag eine weitere Plenarsitzung notwendig, um die verbleibenden Anträge und Wahlen durchzuführen. Neben einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Auftrag zur weiteren Arbeit am an der 145. Generalversammlung 2022 in Darmstadt beschlossenen Präventions- und Schutzkonzepts durften sich die Delegierten auch über eine Wahl zwischen zwei Kandidaturen zum Vorort für das Amtsjahr 2023/2024 freuen - ganz im Gegensatz zum Vorjahr, wo sehr intensiv nach entsprechender Bereitschaft zur Übernahme des höchsten Amts im Verband gesucht werden musste. Unitas Reichenstein Aachen und Unitas Elisabetha Thuringia Marburg stellen sich zur Wahl, aus der die Unitas Elisabetha Thuringia als neuer Vorort des Unitas-Verbandes hervorging. Die Vorortsübergabe wird am 7. Juli 2023 in Gießen erfolgen.

Chargiertenabordnungen aus 27 Vereinen füllten die Bühne und boten den fast 300 Gästen in der Badnerlandhalle ein großartiges Bild am Festkommers der 146. Generalversammlung. Um der großen Zahl der Chargierten gerecht zu werden, hatten zusätzliche und letztlich erfolgreiche Gespräche mit dem Betreiber stattgefunden. Bundesbruder Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus Rennert, Präsident des Bundesverwaltungsgerichts a.D. sprach in seiner Festrede zum Thema „Die Würde des Menschen ist unantastbar - Beobachtungen nach (bald) 75 Jahren Grundgesetz“ zu der besonderen Bedeutung des Absatz 1 des deutschen Grundgesetz, der die Würde in bis heute (nahezu) einmaliger Weise allen anderen Grundgesetz-Inhalten voran- und darüberstellt. Die daraus resultierenden Konsequenzen in der Rechtsgestaltung und Rechtssprechung wie auch die Frage nach möglichen Veränderungen in der Wahrnehmung von Würde durch die gesellschaftlichen aber vor allem technischen Entwicklung gab er den aufmerksamen Zuhörern als Denkanstöße mit auf den Weg. Zu später Stunde konnte der souverän vom Kommers-Präsiden Bbr. Benjamin Koch (Unitas Franco-Alemannia) geschlagene Kommers in einen entspannten Ausklang in der Badnerlandhalle und im Unitas-Haus übergehen.

Den feierlichen Abschluss der 146. Generalversammlung des Unitas-Verbandes 2023 in Karlsruhe bildete das Pontifikalamt in St. Stephan am Sonntag morgen. Unter der Zelebranz von Weihbischof Dr. Dr. Christian Würtz sowie der Con-Zelebranz des Geistlichen Beirats der Unitas, Pastor Tobias Spittmann und des Geistlichen Beirats der Unitas Franco-Alemannia, Ehrenbundesbruder Erhard Bechthold feierten die GV-Teilnehmer die Eucharistie als zentrales Element des unitarischen Selbstverständnisses. Im Anschluss erfolgte in guter Tradition das Chargierten-Foto und das Singen des Bundesliedes mit allen anwesenden Unitarierinnen und Unitariern. Bbr. Tobias Spittmann beschloss die Generalversammlung und wünschte den Heimreisenden Gottes Segen auf ihrem Weg.

Die 146. Generalverammlung des Unitas-Verbandes 2023 in Karlsruhe ist zu Ende. Den Karlsruher Bundesbrüdern danken wir für ihre umfassende Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung, die den Teilnehmern schöne Tage und gute Gespräche und Begegnungen ermöglicht hat. Vielen Dank für euren Einsatz.

Den Heimreisenden wünschen wir eine problemlose Reise und ein gutes Nachhallen der Inhalte, Gespräche und Begegnungen in den Vereinen und Zirkeln.

Auf ein Wiedersehen 2024 in Osnabrück zur 147. Generalversammlung.

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