Würzburg

Einladung zur 148. Generalversammlung
Der Vorstand und die Unitas Würzburg laden zur 148. Generalversammlung des Unitas-Verbandes vom 29.05.-01.06.2025 nach Würzburg ein.
„Wer ist mein Nächster?“
Untenstehend einige Informationen.
Vanitas trotz Caritas?
Solidarität, Barmherzigkeit und noch mehr? - Gesellschaftlicher Zusammenhalt aus christlicher Perspektive
Die Kirchen gehören nach dem öffentlichen Dienst zu den größten Arbeitgebern Deutschlands: die evangelische und die katholische Kirche mit den beiden Wohlfahrtsverbänden Diakonie und Caritas. Insgesamt arbeiten etwa 1,8 Millionen Menschen für die Kirche, rund 1,3 Millionen davon für die zwei Wohlfahrtsverbände. In den etwa 50.000 kirchlichen Unternehmen und Organisationen sind viele Arbeitnehmende sind in sozialen Berufen tätig.
In der 6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU, 2023) der Evangelischen Kirche (EKD), erstmalig mit Beteiligung der Deutschen Bischofskonferenz, wurde über 400 Fragen zu den Themen „Wie hältst du’s mit der Kirche? Zur Bedeutung der Kirche in der Gesellschaft“ in einer repräsentativen Studie erfasst und ausgewertet.
Gefragt nach dem Vertrauen in die Kirchen auf einer Skala von 1 bis 7 (gar kein Vertrauen bis sehr großes Vertrauen) schneiden die Einrichtungen der Caritas und Diakonie verhältnismäßig gut ab. Sie liegen hinter der Justiz und den Universitäten und vor der Bundesregierung sowie der evangelischen Kirche. Dann kommen die politischen Parteien und danach die katholische Kirche und der Islam. Bei den Konfessionslosen bilden der Islam und die katholische Kirche das Schlusslicht.
„Wenn es gerade in Deutschland noch Bereiche gibt, in denen kirchliches Handeln über den inneren Bannkreis hinaus wahrgenommen wird, dann sind es Diakonie und Rituale“, schreibt Jan Loffeld in seinem Buch „Wenn nichts fehlt, wo Gott fehlt – Das Christentum vor der religiösen Indifferenz“ (Herder, 2024). Er fährt fort: „Allerdings zeigt die Praxis bzw. die empirische Forschung, dass weder die Diakonie noch die Rituale … eine Garantie für die Relevanz des Glaubens an sich sind.“
Die institutionelle Versuchung scheint groß, fügt Loffeld hinzu, in Zeiten der Religions- und Kirchenerosion hier ein „Trotzdem“ einzuspielen. Ganz nach dem
Motto: Uns verlassen zwar viele Menschen, wo wir doch so viel für die Gesellschaft leisten. Eigentlich müssten wir es nochmal alle wissen lassen, was wir alles tun. Wir sind nicht nur so schlecht oder schlimm, wie man uns sieht. Wo dies geschieht, so Loffeld, wird jede Caritas zum Pelegianismus umcodiert, also zur Werkgerechtigkeit durch die Hintertür, die allerdings nicht mehr Gott, sondern die Gesellschaft gnädig stimmen will.
„Wer ist mein Nächster?“
„In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas“ so lautet der Wahlspruch der UNITAS seit über 170 Jahren. Dieser kann so interpretiert werden: im
Notwendigen Einheit, im Zweifel Freiheit, in allem die Nächstenliebe. Die Unitas begreift sich als Gemeinschaft, die generationsübergreifend Gewissens- und
Herzensbildung betreibt und sich damit als Pilger auf dem Weg zu Gott und als Freunde unseres Herrn Jesus Christus betrachtet. Unsere Gemeinschaft folgt dabei den Prinzipien Virtus, Scientia und Amicitia.
Papst Franziskus: Die Welt ein wenig gerechter machen
Von Dezember 2015 bis November 2016 rief Papst Franziskus das „Außerordentliche Heilige Jahr der Barmherzigkeit“ aus. Die Barmherzigkeit sollte während des Heiligen Jahres wieder neu in das Bewusstsein der Gläubigen gerückt werden und damit die Erneuerung des Glaubens fördern.
Barmherzigkeit – ein Wort, das fast völlig aus dem Alltagsgebrauch verschwunden war. Wird es doch verwendet, so hat es meist einen negativen Beigeschmack; klingt nach Almosen, Erbarmen, Mitleid. Papst Franziskus hatte es nach seinem Amtsantritt in nur wenigen Monaten geschafft, dem Wort neues Leben einzuhauchen: „Er ist sich nicht zu schade, mit den Kleinsten und Geringsten in Kontakt zu treten und ihnen seine volle Aufmerksamkeit zu schenken. Franziskus‘ Barmherzigkeit ist dabei nie gönnerhaft, von oben herab, sondern von echtem Interesse geprägt“, sagt Martina Kreidler-Kos. Sie ist Theologin im Bistum Osnabrück und Autorin. Franziskus orientiert sich am biblischen Jesus-Wort: „Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist.“ (Lukas 6,36) In seinem apostolischen Schreiben „Evangelii Gaudium“ betont er, dass Barmherzigkeit nicht nur in Gedanken und Gesinnungen bestehen könne, sondern sich in konkreten Gesten, Handlungen und Taten zeigen müsse. Nicht nur reden, sondern tun, lautet die Devise! Denn, so Franziskus, „ein wenig Barmherzigkeit macht die Welt weniger kalt und viel gerechter“.
Weihbischof lb. Bbr. Pfarrer Paul Reder: "Kein Mensch ist entbehrlich"
Auch der im April 2024 zum Weihbischof in Würzburg ernannte Bbr. Paul Reder betonte im Rahmen seiner Bischofsweihe am 9. Mai, dass im Blick auf das Leben, Wirken und die Verkündigung Jesu alles mit Zuwendung beginnt. Das drücke eine Haltung aus, die sich im gesamten Evangelium widerspiegelt und als
Grundüberzeugung in das Handeln der Kirche übergegangen ist: "kein Mensch ist entbehrlich". Aufgabe der Kirche sei es also nicht der Versuchung zu erliegen, "ihre eigene Unverzichtbarkeit zu demonstrieren". Relevanz erhielte die Kirche vor allem im Ausrichten an der Sendung Jesu und im Blick auf "ungezählte Menschen, die in den Augen der Welt entbehrlich" geworden seien.
Es gibt viele Werke der Barmherzigkeit
Barmherzigkeit hat eine lange Tradition in der katholischen Glaubenslehre und -Praxis, denn sie ist von zentraler Bedeutung in der Botschaft Jesu: die Gleichnisse vom verlorenen Sohn und von der ehebrecherischen Frau, die Bergpredigt, die Erzählung vom barmherzigen Samariter – sie alle machen deutlich, dass es keinem Menschen zusteht, auf andere herab zu blicken oder sie zu verurteilen, sondern dass es vielmehr christliche Pflicht ist, zu helfen und zu verzeihen. Manifestiert hat sich dies über die Jahrhunderte in den „Werken der Barmherzigkeit“, die nach christlichem Glauben zu einem guten Leben dazu gehören: Hungrige speisen, Durstigen zu Trinken geben, Fremde beherbergen, Nackte kleiden, Kranke pflegen, Gefangene besuchen, Tote bestatten, Unwissende belehren, Zweifelnden raten, Trauernde trösten, Sünder zurechtweisen, Bösen verzeihen, Unrecht ertragen, für Lebende und Tote beten – es gibt viel, was man tun kann, um die Welt ein wenig besser zu machen.
Besonderer Knackpunkt dabei: für Barmherzige Taten gibt es keinen Lohn – eine schwierige Vorstellung in unserer heutigen Zeit, in der fast alles Handeln auf Kosten-Nutzen-Rechnungen ausgelegt ist. Aber Barmherzigkeit wird ja erst gerade dadurch so großartig, dass man keine Gegenleistung dafür erwartet! Die gute Nachricht: Wer sich an den christlichen Werten orientieren will, der muss nicht gleich seinen gesamten Besitz verschenken und damit so radikal werden wie der heilige Franz von Assisi. „Wenn jeder in seiner Nähe anfängt, im Kleinen; wenn sich jeder nur an einer Stelle verändert oder etwas gibt oder etwas tut, dann wird schon eine Lawine losgetreten“.
Wer sich aber nicht nur praktisch, sondern auch spirituell auf den Weg der Barmherzigkeit macht, dem fällt möglicherweise die zweite Strophe eines Kirchenliedes ein, dass gerne zu Maria Himmelfahrt gesungen wird: „Barmherzig ist er allen, die ihm in Ehrfurcht nahn; die Stolzen läßt er fallen, die Schwachen nimmt er an. Es werden satt aufstehen, die arm und hungrig sind; die Reichen müssen gehen, ihr Gut verweht im Wind.“ (Gotteslob, 395,2).
Wer es noch deutlicher braucht, der lässt das Lukasevangelium (Lk 1, 26-56) auf sich wirken: „Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig. Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten. Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind. Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen. Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen, das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.“
ICH ABER SAGE EUCH: „Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen…“. So Jesus Christus in der Bergpredigt und in seiner Auslegung der alttestamentlichen Regel: „Liebe deinen Nächsten und hasse deinen Feind.“ Auch wenn es Anklänge dieser ethischen Forderungen in anderen Religionen gibt, so
bildet sie doch im Christentum eine Erweiterung und Überbietung der Nächstenliebe - angesichts von Diktatoren, Autokraten und anderen Bösewichten eine echte Herausforderung.
Ermutigen, Inspirieren, sattelfeste Zeugen sein
Die GV 2025 in Würzburg will das Thema „Barmherzigkeit“ aufgreifen, um die Mitglieder und die Öffentlichkeit zu inspirieren und zu ermutigen, sich aktiv für die
Bedürftigen in Ihrem Umfeld und darüber hinaus einzusetzen und damit aktive Zeugen für unseren Glauben zu werden und zu sein. Liegt hier nicht unsere wichtigste Mission und nicht im Starren auf jährlich Wasserstandsmeldungen über Kirchenaustritte bei den beiden großen christlichen Konfessionen?
Aber die Caritas, die Nächstenliebe, die Barmherzigkeit darf nicht verzweckt werden. Im Gleichnis vom Samariter kommt die Liebe und Botschaft Jesus Christus in der ganzen göttlichen Tiefe zum Ausdruck. Geburt, Leiden, Tod und Auferstehung bilden die Basis für unseren christlichen Glauben und Handeln.
Unter dem GV-Motto „Wer ist mein Nächster“ soll dieses Spannungsfeld wissenschaftlich, praktisch und theologisch auslotet werden.
Der Samstag startet mit einem Impulsvortrag von Prof. Dr. Dr. Elmar Naß von der Katholischen Hochschule Köln zum Thema „Solidarität, Barmherzigkeit und noch mehr? Gesellschaftlicher Zusammenhalt aus christlicher Perspektive“. In der anschließenden Podiumsdiskussion mit Caritasdirektor Pfarrer Clemens Bieber
(Bistum Würzburg), dem ehemaligen Chefarzt der Anästhesiologie und operativen Intensivmedizin und sowie der Palliativstationen am Krankenhaus Würzburg Mitte (KWM) Stiftung Juliusspital Dr. med. Rainer Schäfer sowie der Pastoralreferentin in der Gefängnisseelsorge (Bistum Würzburg) Frau Doris Schäfer werden die verschiedenen Aspekte unter der Moderation von Herrn Markus Reder, Geschäftsführer des Julius-Echter-Verlags, vertieft werden. Natürlich ist mitdiskutieren vom Plenum höchst erwünscht! Wir wünschen allen einen kontroversen, ernst- und lebhaften Scientia- und Virtus-Vormittag, den die Organisatoren aus Würzburg als neues Element in die GV integriert haben.
Viten der Teilnehmer der Podiumsdiskussion
Uhrzeit | Veranstaltung | Ort |
---|---|---|
Donnerstag, 29.05.2024 | ||
09:30 | Laudes zum Auftakt der GV | CCW Panoramaraum |
10:00 | Besetzung & Öffnung Tagungsbüros, Unterkunft Aktive | CCW Foyer |
11:00 | Sitzung Verbandsvorstand und der Verbandsämter | CCW Panoramaraum |
13:00 | 1. Plenarsitzung/Eröffnung/Finanzen | CCW Panoramaraum |
15:00 | Kaffeepause | Panoramafoyer |
15:15 | Getrennte Sitzungen von AHB, HDB und Aktivitas | CCW Panoramaraum |
18:00 | Eröffnungsmesse | Marienkapelle |
19:30 | Begrüßungsabend im „Bürgerspital“ | Bürgerspital |
Freitag, 30.05.2024 | ||
8:30 | Morgenmesse mit Impuls | Marienkapelle |
9:00 | Tagungsbüro | CCW Foyer |
9:30 | 2. Plenarsitzung | CCW Panoramaraum |
9:30 | Begleitprogrammpunkt „Weltkulturerbe Residenz“ | Frankoniabrunnen |
10:30 | Kaffeepause | Panoramafoyer |
12:30 | Mittagspause | offen |
14:00 | 3. Plenarsitzung | CCW Panoramaraum |
14:00 | Begleitprogrammpunkt „Streifzug durch die Altstadt“ | CCW Foyer |
14:00 | Begleitprogrammpunkt „Palliativstation Juliusspital“ | Juliusspital |
15:30 | Kaffeepause | Panoramafoyer |
16:00 | 4. Plenarsitzung | CCW Panoramaraum |
19:30 | Empfang Stiftung 150 PLUS | CCW Foyer |
20:00 | Festball | CCW Franconia-Saal |
Samstag, 25.05.2024 | ||
9:30 | Verbandsmesse | Marienkapelle |
10:30 | Tagungsbüro | CCW Foyer |
11:00 | Impulsreferat „Wer ist mein Nächster?“ anschl. Podiumsdiskussion mit Vertretern der Caritas (Referat durch Hw. H. Fbr. Professor Dr. Elmar Nass, Moderation: Markus Reder) |
CCW Panoramaraum |
13:30 | Mittagspause | offen |
14:30 | Sitzung ZHBV | CCW Panoramaraum |
14:30 | Begleitprogrammpunkt „Weinbergwanderung“ | CCW Foyer |
17:30 | Chargenessen bzw. Aktivenessen | JHB |
20:00 | Commers (Festredner: Hw. H. P. Bbr. Dr. Christian Rentsch OSA) | CCW Franconia-Saal |
ab 23:00 | Ausklang | adH. Unitas-Hetania |
Sonntag, 01.06.2025 | ||
10:00 | Pontifikalamt/Zelebrant: S. E. Erzbischof em. Bbr. Professor Dr. Ludwig Schick | Neumünster |
12:00 | Ausklang der 148. Generalversammlung |
Anmeldeinformationen
Die Anmeldung erfolgt über ein vereinfachtes Online-Anmeldeverfahren unter Anmeldung zur 148. Generalversammlung
. Jeder Verein meldet seine Aktiven in einer Anmeldung an, AHHD können sich persönlich anmelden. Die Anmeldung wird nach Eingang per E-Mail bestätigt.
Die Anmeldefrist endet am 21. April 2024. Jede Anmeldung ist erst nach erfolgter Überweisung des Teilnehmerbetrags und der Kaution wirksam.
Bitte gebt bei der Anmeldung gesondert an:
• Ob ihr eine Chargen-Abordnungen für den Festkommers und die Abschlussmesse stellt
• Ob ihr als Konzelebranten oder Messdiener an den Gottesdiensten teilnehmt (eine Meldung im Tagungsbüro vor Ort ist dazu ebenfalls möglich)
Anmeldefrist
Anmeldefrist ist der 21.04.2024
Die Frist ist relevant für eine gültige Anmeldung sowie Abmeldungen bei Aktivenvereinen und Einbehalt der Kaution. Details hierzu werden in der unitas 1/2024 erläutert und sind aus den vergangenen Jahren bekannt.
Allgemeines
Datenschutzhinweise
Es gelten die Datenschutz-Hinweise entsprechend Informationspflicht der DSGVO. Diese können hier (www.unitas.org/dsgvo-information ) heruntergeladen werden.
Während der Veranstaltung werden zum Zwecke der Öffentlichkeitsarbeit u.U. Fotografien angefertigt. Bitte beachte hierzu die Datenschutz-Erläuterungen, die hier (www.unitas.org/dsgvo-fotografie ) heruntergeladen werden können.
Satzungsgemäße Hinweise
Gemäß der Verbandssatzung sind Anträge zur Generalversammlung bis zum 28. März 2025 in schriftlicher und elektronischer Ausfertigung in der Verbandsgeschäftsstelle (Postfach: 20 21 80, 41552 Kaarst) einzureichen. Den Anträgen sind eine Begründung sowie eine Protokollabschrift über den Beschluss des Antrages durch das jeweilige Gremium beizufügen. Teilnahmeberechtigt an den Plenarsitzungen sind alle Verbandsmitglieder (Vereine / § 4 VS) des Unitas-Verbandes und deren Mitglieder. Stimmberechtigt bei den Plenarsitzungen ist gem. § 10 (7) VS je ein bevollmächtigter Vertreter eines aktiven Studentenvereins oder eine bevollmächtigte Vertreterin eines Studentinnenvereins, des Weiteren je ein bevollmächtigter Vertreter eines Altherrenvereins bzw. eine bevollmächtigte Vertreterin eines Hohedamenvereins. Jeder offizielle Vertreter ist nur für einen Verein stimmberechtigt.
Die Meldung aller offiziellen Vertreter muss bis zum 21. April 2024 an die Verbandsgeschäftsstelle erfolgen. Die entsprechenden Formulare werden zeitnah zugeschickt.