Krone-Seminar 2023

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Auf Berlin und Bonn folgt Brüssel: Nachdem in die letzten beiden Seminar in der neuen und alten Hauptstadt stattgefunden hatten, hieß es nun, auf zum Hauptsitz des Europäischen Rates und der Europäische Kommission im Europaviertel von Brüssel, wo erstmals in der Geschichte der Unitas das Krone-Seminar stattfand. Gut 20 Bundesbrüder und Bundesschwestern machten sich nach dem Osterfest auf den Weg zur Hessischen Landesvertretung in Brüssel, die uns zwei Tage lang als Tagungsstätte und Ausgangspunkt für eine Reihe Exkursionen in die Stadt diente.

Im Jahr des 60. Todestages des überzeugten Europäers Bbr. Robert Schuman (1886-1963) und im Angesicht des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine setzten wir einen europäischen Schwerpunkt. Wir stellten uns Fragen von Gerechtigkeit, Krieg und Frieden und erinnerten an den berühmten Plan von Bbr. Robert Schuman, der damit als französischer Außenminister 1950 den Grundstein für die EU und für Frieden und Versöhnung in Europa gelegt hat. Das Tagungsthema „Gerechtigkeit und Frieden – die aktuelle politische Situation in Deutschland, Europa und der Welt“ begleitete uns auch an den beiden weiteren Seminartagen in Herzogenrath und Aachen.

Erfolgreicher Start in Brüssel

Das Krone-Seminar begann mit unserem Vereinsgebet und einem geistlichen Impuls, der vom Geistlichen Beirat des Unitas-Verbandes, Bbr. Pastor Tobias Spittmann, gehalten wurde. Anschließend begrüßte Bbr. Christian Poplutz, AHB-Vorsitzender, alle Angereisten von nah und fern und gab eine Einführung in das Seminarthema. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde lauschten wir den Worten von Herrn Ltd. Ministerialrat Claus-Peter Appel, Stellvertretender Leiter der Vertretung des Landes Hessen bei der Europäischen Union, der uns offiziell begrüßte und zum Thema „Hessen in Europa“ vortrug.

Am Abend folgte der Vortrag „Gesundheit in Europa – Arbeiten bei der Europäischen Kommission aus der Perspektive einer EU-Beamtin“ von Frau Dr. Gudrun Gallhoff, Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission.

Im Anschluss schwärmten die Teilnehmenden in kleinen Gruppen zum Abendessen aus und erkundeten die Brüsseler Innenstadt.

Frieden in Europa?!

Der zweite Tag startete mit einem Impuls zum Thema: “Frieden in Europa – das Lebenswerk von Bbr. Ministerpräsident Dr. Robert Schuman, Gründervater der EU” . Es folgte ein spanner Vortrag inkl. lebhafter Diskussion mit Herrn Markus Pösentrup, Büroleiter von Michael Gahler, MdEP, Außenpolitischer Sprecher der EVP-Fraktion über das Thema „Frieden und Sicherheit in Europa“. Mit Herrn Ministerialrat Robert Möhrle, Referatsleiter Europäisches Parlament, Vertretung des Landes Hessen bei der Europäischen Union, erkundeten wir anschließend das Europaviertel und schauten uns die Standorte der Institutionen der Europäischen Union an.

Am späten Nachmittag folgte ein wohl sehr aktuelles und für viele sehr bewegendes Thema: „Krieg in der Ukraine: Fragen an die Diplomatie“ hieß es mit niemand geringerem als S.E. Bbr. Botschafter Hugues Chantry, Außenministerium des Königreichs Belgien (Föderaler Öffentlicher Dienst für Auswärtige Angelegenheiten, Außenhandel und Entwicklungszusammenarbeit).

Nach dem vollen und lehrreichen Tag hatten wir uns das Abendessen im Restaurant „La Chaloupe d’or“ zusammen mit den Referenten reichlich verdient und ließen es uns schmecken.

Herzogenrath & Aachen

Am Freitag morgen hieß es dann schon wieder Koffer packen, der erste Teil des Seminares, und der damit verbundenen Ausflug nach Brüssel, ging vorüber und die gesamte unitarische Gemeinschaft reiste per Zug oder Fahrgemeinschaft nach Herzogenrath bei Aachen, wo der zweite Teil des diesjährigen Krone-Seminars stattfand. Genauer gesagt im Nell-Breuning-Hauses einer gemeinnützige Bildungs- und Begegnungsstätte, die von der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB), der Christlichen Arbeiterjugend (CAJ) in der Diözese Aachen und des Bistums Aachen getragen wird.

Fortgeführt wurde der zweite Teil mit dem Impuls ”Gerechtigkeit und Frieden", den Bbr. Christian Poplutz, AHB-Vorsitzender, hielt. Anschließend ging es zur RWTH Aachen, wo wir uns mit Herrn Prof. Dr.-Ing. Achim Kampker, Lehrstuhl Production Engineering of E-Mobility Components (PEM) über praktische Lösungen zum „Schutz von Ressourcen, Klima und Umwelt – was können Ingenieure tun?“ austauschten. Nach dem Abendessen und einem geistlichen Abendimpuls von Bbr. Tobias Spittmann (Geistlicher Beirat), besuchte uns Herrn Dr. Guido Hitze, Leiter der Landeszentrale für politische Bildung NRW, und sprach zum Thema: „Die deutsch-französischen Katholikenkonferenzen 1928/29 und die Visionen eines neuen Europa“. Am letzten Tag folgte noch eine Heilige Messe und eine Abschlussdiskussion mit Seminarkritik, bevor wir uns auf den Weg in die „Europastadt Aachen“ machten, die uns Herr Dr. Rainer Täubrich in einer Stadtführung näher brachte.

Das Seminar hielt, was es versprochen hatte, so europäisch wie selten zuvor, geprägt von spannenden Vorträgen und lebhaften Diskussionen und dem Erleben von unitarischer Gemeinschaft über Vereins- und Landesgrenzen hinweg. Das erste Mal in Brüssel war ein gelungenes Debüt in der fünfzigjährigen Geschichte des Korne-Seminars. Und natürlich kam auch das Kennenlernen der europäischen Metropole(n) und die unitarische Amicitia nicht zu kurz. So dass es jedem Aktiven nur empfohlen sein kann, einmal während der Aktivenzeit das Krone-Seminar zu besuchen.

(Eine ausführliche Berichterstattung findet sich in einer der folgenden unitas-Ausgaben)

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