Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude

von

Weihnachtsgruß des Geistlichen Beirats

„Freut euch im Herrn, heute ist uns der Heiland geboren. Heute ist der wahre Friede vom Himmel herabgestiegen“[1] .

Liebe Bundesbrüder und Bundesschwestern in der unitarischen Familie!
Liebe Mitbrüder im priesterlichen Dienst!

In diesen dunklen Tagen des Winters dürfen wir ein besonders helles Fest feiern. Überall auf der Welt denken die Menschen an die Geburt Jesu, der uns zum Christus geworden ist. In der Liturgie dieser Tage sprechen wir von „Licht der Welt“, vom „Heiland“ und Friedensfürst“. – Die Familien rücken zusammen, verbringen Zeit miteinander und jeder ist bemüht in Frieden diese emotional hochgeladenen Tage zu verbringen.

„Frohe Weihnachten!“, diesen Wunsch hören wir in diesen Tagen immer wieder. Oft wissen wir aber gar nicht, ob das Gegenüber „frohe Weihnachten“ haben wird.

Denn auch das ist Realität in diesen Tagen: Mitschwestern und Brüder, die gerade um einen lieben Menschen trauern, die Angst haben im Krieg, die an einer Krankheit leiden, die im Streit leben, die lange nichts mehr von ihren Kindern gehört haben….

Es gibt auch Menschen, die zurzeit in Dunkelheit leben. – Leid, Hunger, Kriege und Proteste in der Welt machen keine „Weihnachtspause“.

Mit dieser Spannung – Freude und Schmerz – müssen wir heute umgehen, mussten schon die Menschen vor 2000 Jahren umgehen.

In die Dunkelheit hinein hat Gott uns damals seinen Sohn gesandt, damit es heller wird für die Menschen. „Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr.“ (Lk 2,10-11) – So die Botschaft des Engels an die Hirten auf dem Felde. – Und die Hirten packen ihre Sachen zusammen und folgen dem Licht bis zur Krippe. Sie, die einfachen Leute, haben erkannt, dass diese Nacht heilig ist, und knieten nieder vor dem Kind, durch das wir alle erlöst sind. Ehre sei Gott in der Höhe, der uns als wahrer Mensch in der Krippe begegnet.

Wie zu den Hirten an der Krippe, so will Gott auch Heute zu uns kommen.

Weihnachten 2022 nimmt die Botschaft Jesu wieder einen neuen Anfang. Aus der Dunkelheit sollen wir immer wieder in das Licht geführt werden. Jesus möchte in unserer Zeit wirken, indem wir von seinen Worten und Taten erzählen und danach leben.

Dann kann es gelingen, dass auch in dunklen Zeiten das Licht der Krippe den Menschen Hoffnung bringt.

Haltet Ausschau nach den Kindern des Lichts. Sucht sie in Gesprächen, in einer stillen Stunde, bei Begegnungen.

Seid gewiss, mit der Geburt seines Sohnes ist Gott an unserer Seite und will uns erfreuen. Von Herzen dürfen wir dankbar sein für Gottes Geschenk, das mit nichts Materiellem zu vergleichen ist.

Weihnachten begegnet uns in der Krippe und in den Herzen der Menschen. Das ist das, was zählt und was die Hirten ausdrücken, wenn sie dem Heiland an der Krippe huldigen.

Es lohnt sich, die Spur aufzunehmen, die mit der Geburt Jesu gelegt wurde. ER ist das „Licht der Welt.“ Für uns ist der Heiland geboren, für uns alle, in unserer jeweiligen Situation.

So darf ich Euch und Euren Familien im Namen des Vorstandes unserer lieben Unitas ein frohes, besinnliches und gesegnetes Weihnachtsfest wünschen, und gleichzeitig für die vielen Begegnungen und Unterstützungen danken.

Wir freuen uns auf ein gefülltes Jahr 2023 mit vielen Möglichkeiten der Begegnung.

„In Ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.“(Joh 1,4) –
Und die Menschen sind das Licht für ihn.

Advent 2022

Semper in unitate

Euer Geistlicher Beirat
Pastor Tobias Spittmann v/o speedy

 

[1] Eröffnungsvers „In der Heiligen Nacht“

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