Die Unitas Theophanu Köln

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Ein Rückblick und ein Ausblick auf das Zusammenwirken von Aktivitas und Hohedamenverein in Zeiten einer Pandemie

In der Regel bilden neben einer Aktivitas ihr ehemals zugehörige Alte Herren und Hohe Damen in ihren jeweiligen Vereinen eine unitarische Gemeinschaft vor Ort. Jeder Verein steht zwar zunächst für sich alleine, doch sind ihre Geschichten eng miteinander verbunden und beflügeln sich im Vereinsleben gegenseitig. Aufgrund der Geschichte der Unitas existieren im Vergleich zu den Damenvereinen die Studenten- und Altherrenvereine zeitlich länger, haben sich aber über die letzten Jahrzehnte demografisch bedingt im Verband verringert. Eine Entwicklung, die zum Ende des 20. Jahrhunderts auch an einigen Kölner Vereinen nicht vorbei ging, wie zum Beispiel an der Unitas Rheinmark oder der Unitas Nibelung, welche nach einem Ausbleiben neuer Aktiver zuerst leider keine Aktivitas mehr stellen konnten und in der Folge auch keinen Nachwuchs in ihren Altherrenvereinen mehr verzeichnen durften. 2004 begann mit der Geschichte der Aktivitas der Unitas Theophanu als erster unitarischer Frauenverein in Köln ein neues Kapitel unitarischen Lebens in der Domstadt. Doch erst im Jahr 2011 konnte sich nach einigen Jahren unterschiedlicher Entwicklungsphasen des Aktivenvereins der Hohedamenverein gründen. Über viele Jahre blieb dieser leider auf einige wenige Mitglieder begrenzt. Die letzten Jahre brachten hier jedoch erfreulicherweise eine große Veränderung: zahlreiche Rezipierungen, Damungen und Philistrierungen wurden gefeiert und ermöglichten Wachstum – sowohl in der Aktivitas, als auch in der Hohedamenschaft.

Trotzdem schien es Anfang 2020 schwierig, einen lebendiges Miteinander von Aktiven und Hohen Damen aufrecht zu halten. Die durch die Corona- Pandemie fehlenden Veranstaltungen in Präsenz drohten den Austausch untereinander zu verringern. Doch die digitalen Angebote über Zoom oder Windows Teams eröffneten überraschenderweise im Gegenteil neue Möglichkeiten: Vor allem die Teilhabe an Veranstaltungen war nun nicht mehr nur den Personen vorbehalten, die regelmäßig aufs Haus im Pantaleonswall kommen konnten, sondern auch denen, die es sonst vielleicht nur zu Vereinsfesten oder Kneipen schafften. Gründe dafür gab und gibt es viele: weit entfernte Wohnorte zeitliche und organisatorische Herausforderungen mit wachsenden Familien, der fordernde Beruf oder andere Verpflichtungen. Doch das digitale Angebot macht es möglich, auf dem Heimweg von der Arbeit im Zug sitzend einer Wissenschaftlichen Sitzung beizuwohnen oder im Feierabend stressfrei noch etwas essen zu können und im Anschluss trotzdem einem Convent beizuwohnen. Mit Blick auf die letzten zwei Jahre konnten so viele unserer Hohen Damen dem Vereinsleben folgen und wieder rege Unitas-Luft schnuppern. Doch nicht nur unser eigener Hohedamenverein freute sich über diese unkomplizierten Möglichkeiten. Rege und treue Teilnehmer der digitalen Veranstaltungen waren außerdem mehrere Bundesbrüder des Zirkels „Bergisches Land“.

Doch diese Teilhabe war nur möglich, weil die Aktiven dies mit großem Aufwand möglich gemacht haben. Ein Aufwand, der nicht gering zu schätzen ist und eines Dankes bedarf. Kleinere technische Hürden wurden auch während der Veranstaltungen gut gemeistert und zeitweise fanden sie hybrid – also vor Ort und digital übertragen statt. Neben eigenen Vereinsmitgliedern nahmen auch zahlreiche Bundesbrüder und Bundesschwestern anderer Vereine digital teil, die man lange nicht mehr gesehen hatte. Auch wenn ein digitales Treffen niemals einen persönlichen Austausch von Gesicht zu Gesicht ersetzt, spürte man schnell wieder die Verbundenheit untereinander und die Lebendigkeit der Prinzipien, die wir vertreten.

Wir sind gespannt, wie sich die kommenden Semester entwickeln werden und welche Errungenschaften der letzten zwei Jahre uns verlassen oder weiterhin bereichern werden!

Die Unitas Theophanu blickt in jedem Fall positiv in die Zukunft. 2024, also in nur zwei Jahren, dürfen wir gemeinsam das 20. Jubiläum feiern. Darauf hinarbeitend wurde in der letzten Zeit ein langjähriger Wunsch beider Vereine in den Blick genommen und vorangetrieben. Ein ganz einfacher Wunsch, der für viele Vereine historisch bedingt eine Selbstverständlichkeit ist: eine eigene Prunkfahne für die Unitas Theophanu. Doch auch wenn dies simpel erscheint, sind damit natürlich Hürden, wie Entwürfe, Entscheidungen und finanzieller Aufwand, verbunden. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe aus Aktiven und Hohe Damen erarbeitet das Projekt kooperativ und hofft, noch vor dem großen Stiftungsfest das gemeinsame Ziel zu erreichen.

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