Die Rennstrecke des kleinen Mannes

von

Wissenschaftliche Sitzung zur Tempolimit-Diskussion

Karlsruhe. So wie das letzte Semester aufhörte, muss es leider dieses Semester wieder online beginnen. Nach den durchaus gelungenen Veranstaltungen „Semesterantrunk“ und dem „Semesterantrittsgottesdienst“ folgte am 10. November die Wissenschaftliche Sitzung von Bbr. Matthias Kluge mit dem Thema „Die Rennstrecke des kleinen Mannes, die Umwelt und das Tempolimit“. Alle Hausbewohner versammelten sich dazu in gemütlicher Runde zusammen auf dem Karlsruher Unitas-Haus und jeder Externe bzw. jeder AH der wollte, konnte sich online über Microsoft Teams zuschalten. Diese Einladung nahmen viele an, sodass sich der Vortragende über rund 20 Zuhörer freuen durfte. Es war die erste Wissenschaftliche Sitzung, bei der auch der Vortagende online zugeschaltet war und nicht wie gewohnt im Conventraum präsentierte.

Thematisch wurden die Zuhörer über Fakten und Diagramme rund um das Thema Autobahn und Schadstoffausstoß eingeführt. Das Thema kann selbstverständlich nicht einfach mit ein paar Folien und Zahlen abgehandelt werden. Deshalb wurde die Präsentation in zahlreiche Einflussfaktoren gegliedert, wie zum Beispiel Aerodynamik, Schmierung, elektrische Antriebe sowie andere Antriebe. Jeder Bereich wurde wiederum auf drei Annahmen untersucht: Eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h, reduzierte Beschleunigungs- und Bremsvorgänge, eine andere Auslegung der verkauften Fahrzeuge. Dieser rote Faden zog sich durch die gesamte Präsentation. Dabei verlangte Matthias den Zuhörern bereits einiges an Vorwissen ab, erläuterte aber zu jeder Zeit auch Unklarheiten zwischendurch. Durch die technisch anspruchsvolle Präsentation kam so das Fachwissen des Vortragenden zum Vorschein.

Das Fazit basierte auf seinen eigenen Einschätzungen, deren Begründung aber durch die Präsentation hinweg stets erläutert wurde. Letztendlich kam Matthias zu dem Punkt, dass das Tempolimit auf keinen Fall schaden würde. Für Elektroautos mache das Tempolimit aber kaum einen Unterschied. Vielmehr solle (dadurch) der Blickpunkt weg von PKW gehen, die eine übermäßige Leistung haben. Im Geschwindigkeitsbereich rund um 130 km/h wird statistisch am häufigsten gefahren. Dieser ist bei einer Übermotorisierung jedoch gar nicht effizient und darauf nicht optimiert. Mit einer anderen Auslegung und weniger Leistung kann das Fahrzeug insgesamt bei gleicher Geschwindigkeit weniger ausstoßen, wenn der effiziente Vollastbereich bei der genannten Geschwindigkeit liegt, statt bei gleicher Geschwindigkeit im deutlich weniger effizienten Teillastbereich zu fahren.

Nach gut einer Stunde endete der Vortrag und mündete direkt in Fragen und Diskussionen. Fakten, Erfahrungen und Meinungen vieler Zuhörer wurden ausgetauscht. Auf die Frage „Befürwortest du selbst das Tempolimit?“ antwortet Matthias diplomatisch mit „Ich habe nichts gegen ein Tempolimit“. Wie groß der tatsächliche Effekt im Nachhinein sei, hänge allerdings von vielen Einflussfaktoren ab. Nicht zuletzt auch von den Automobilherstellern, die anderen Fahrzeugkonzepte mit geringerer Leistung anbieten müssten bzw. die großmotorigen Alternativen abschaffen müssten und das bleibe zu bezweifeln.

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