Amicitia - ein Leben lang

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Ein Einblick in die Unitas Frankenburg

In den 80er Jahren waren Füchse, Burschen und Alte Herren in der Frankenburg zu Aachen zahlenmäßig im Gleichgewicht. Sie teilten sich Ämter, pflegten den Verbindungsbrauch und organisierten Veranstaltungen und Festlichkeiten für/mit ihren Damen. Sie lernten voneinander und unterstützten sich gegenseitig.

Gleiche Interessen, gleiche Grundwerte, gegenseitig Verstehen und Anerkennen war der Nährboden für Freundschaften und viele Ehen. Irgendwann kam die Struktur aus dem Gleichgewicht und die aktiven Frankenburger wandelte sich zu einem Altherrenverein (AHV) mit gefestigten Freundschaften. Freundschaft ist wie Reichtum: leichter zu schaffen als zu erhalten. Daher unternimmt der AHV seit Jahren interessante Ausflüge in deutsche Städte ... und, es läuft ab wie früher: es gibt einen Konvent mit Beschlüssen und Protokoll, der eine organisiert dann das Hotel und die Führung, der Andere sorgt fürs Geld, der Dritte für die Kommunikation und der Vierte die Ausrichtung von etwas Besonderem.

Dieses Jahr veranstaltete der Altherrenverein Unitas Frankenburg zu Aachen eine Fahrt nach Münster. Wir schliefen in einem angenehmen Hotel in der Innenstadt, erlebten eine historische Führung und setzten uns mit dem Westfälischen Frieden auseinander. Es gab Zeit zum Verweilen, Shoppen und Entspannen. Es wurde ein Konvent durchgeführt und, als besonderes Ereignis, die Weihung unserer neuen Fahne. Die alte Fahne war zerfallen und laut Konventbeschluss von 6. Sep 2018 wurde selbige erneuert. Die Kapelle des Borromaeum, das ehemalige Priesterseminar des Bistums Münster, war dafür der ideale Ort und Bbr. Norbert Kleybold, von 1999 bis 2016 Generalvikar des Bistums, war uns ein willkommener Zelebrant unseres Abschluss-Gottesdienstes mit Fahnenweihe.

Die Fahnenweihe war keine politische Botschaft. Es war keine Aufforderung zum Kampf aufs Überleben. Wir wussten vielleicht selbst nicht ganz, was wir bewirken wollten. Wir fühlten, dass unserer Gemeinschaft gegen die Zeit verliert. Manchmal braucht es aber ein bisschen Vertrauen, dass aus guten Absichten auch gute Dinge erwachsen. Es war ein Zeichen, entsprechend unserer Tradition, für unsere Freundschaft. Es war ein Ereignis, gut fürs Herz der Bundesbrüder und ihrer Damen. Dies kann keine community im sozialen Netz trotz vielen Follower leisten.
Vorbereitung und Durchführung unseres Zusammenseins in Münster hat Zeit gekostet. Aber, wenn wir uns keine Zeit für unsere Freunde nehmen, nimmt uns die Zeit unsere Freunde.

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